Sprich uns an!
Bundesebene

Jesus freut sich über Gott, den Vater im Himmel.

Geistlicher Impuls von Kolping-Bundespräses Hans-Joachim Wahl zum 14. Sonntag im Jahreskreis

So überschreibt das Evangelium in Leichter Sprache das Evangelium des heutigen Sonntags (Mt 11, 25-30). Und der letzte Satz Jesu heißt dort: „Ich mache keinen Stress.“ Dieser Satz drückt eine tiefe Wahrheit einfach aus, und er darf wörtlich genommen werden. Jesus macht keinen Stress. Das ist doch einmal eine Botschaft, die einen wirklich froh machen kann, Evangelium (eu-angelion,  gute Botschaft) in des Wortes wahrster Bedeutung, auch wenn die, die Jesus nachfolgen, selbst Stress haben, weil wir eben noch nicht im Paradies angekommen sind. Aber wenn Jesus uns so einlädt, bei ihm eine Weile auszuruhen, dann können wir uns Zeit nehmen und das suchen, was wirklich Stress machen. Dann landen wir bei Ungerechtigkeit und Unfrieden und bei Leuten, die eben nicht im Sinn des Evangeliums handeln. Da fällt jedem/*r bestimmt etwas/jemand ein.

Gerne gebe ich hier den ganzen Text des Sonntagsevangeliums in leichter Spache wieder. Es ist ein guter Impuls gerade jetzt, wo viele die Ferienzeit genießen und ausruhen, um das Leben neu zu entdecken:

 

Einmal sprach Jesus mit Gott im Himmel. Jesus sagte: Vater im Himmel. Ich bin froh über dich.

Ich freue mich über dich. Ich freue mich besonders, weil du ganz einfach bist. Du bist unkompliziert.

Du bist einfach zu verstehen.

 

 

Darum können dich die unkomplizierten Menschen verstehen.

Die Menschen, die einfach sind. Und schlicht. Und bescheiden.

Diese Menschen freuen sich über dich.

Diese Menschen wissen, dass du Gott bist.

Und dass ich dein Sohn bin.

Vater.

Deswegen freue ich mich. Deswegen bin ich so glücklich über dich.

 

 Jesus sagte zu den Menschen:

 

Ihr Menschen habt viele Sorgen.

Und viel Angst.

Und viel Unruhe.

Und viel Stress.

Kommt alle zu mir.

Ich will euch helfen.

Ich will euch trösten.

Bei mir könnt ihr euch ausruhen.

Ich bin in meinem Herzen selber ganz ruhig.

Und gütig.

Und bescheiden.

Und einfach.

Das könnt ihr bei mir spüren.

Bei mir könnt ihr Ruhe finden.

Bei mir könnt ihr still werden.

Bei mir könnt ihr froh werden.

Ich mache keinen Stress.

 

Ich liebe das Evangelium in Leichter Sprache: hier ist nicht vom „Joch“ die Rede.  Auch wenn es in der offiziellen Sprache der Einheitsübersetzung, die wir auch jeden Sonntag hören, tausendmal „nicht drückt“ -  ein Joch bleibt eine Tragehilfe, die zwar eine Hilfe ist, aber erst einmal aufgenommen werden will und die in jedem Fall ihr Gewicht hat.  Wie wohltuend ist es, wenn Jesus hier von der Ruhe in seinem Herzen spricht und von seiner Güte und von all dem, was wir in seiner Nähe spüren können. Da muss niemand etwas auf sich nehmen, da dürfen wir einfach verweilen, ausruhen und neue Kraft schöpfen, damit wir dem Stress des Alltags nicht zum Opfer fallen. Wer sich so stärken kann, kann dann auch die Tragehilfe aufnehmen und Kraft finden, christlich zu handeln. So gestärkt und gehalten können wir miteinander nicht nur KOLPING, sondern auch Kirche sein. Und wenn wir dann Stress haben, liegt es daran, dass wir uns dafür einsetzen, dass das Reich Gottes in dieser Welt wachsen kann.

Adolph Kolping sagt: „Froh und glücklich machen, trösten und erfreuen ist im Grunde doch das Glücklichste und Beste, was der Mensch auf dieser Welt ausrichten kann.“

Damit hat Jesus angefangen. Er macht keinen Stress. Diese Zusage gilt.

 

 

------------------

Weitere geistliche Impulse zum Nachlesen und Stöbern findest Du hier

 

 

Foto: Aaron Burden/unsplash.com