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Bundesebene

Klimafreundliches Azubi- und Jugendwohnen

Ein Besuch im frisch sanierten Kolpinghaus Köln-Ehrenfeld

Schon seit 1951 bietet das “Kolpinghaus” von „Kolping Azubi- und Jugendwohnen“ im Kölner Stadtteil Ehrenfeld vor allem Auszubildenden im Alter zwischen 16 und 27 Jahren eine zentral gelegene, günstige Wohnmöglichkeit. Um das traditionsreiche Haus auf einen zeitgemäßen Standard zu bringen und das Platzangebot zu optimieren, wurde es kürzlich nach energetischen Gesichtspunkten aufwändig kernsaniert. Das Ergebnis kann sich sehen lassen! Das interessiert auch Kolpings Klimareferenten Christoph Hoppe. Grund genug, dem Vorzeigeprojekt mit dem Klimamobil einen Besuch abzustatten!

Die Haustechnik des vierstöckigen Kolpinghauses ist seit der Sanierung auf dem neusten Stand. Heizung, Sanitär und Elektro sind beim Umbau bewusst nachhaltig ausgetauscht worden. Jetzt können auch Sonnenenergie und Regenwasser im Haus genutzt werden. Die verbauten Solarthermie-Paneele auf der Süd-Ost-Seite des Daches unterstützen über einen Pufferspeicher die Heizung und Warmwasserbereitung des Gebäudes. Die auf der Süd-West-Dachseite installierte Photovoltaik-Anlage erzeugt Strom, der zu 75 Prozent im Haus verwertet wird. Die restlichen 25 Prozent werden ins Stromnetz eingespeist. Um Regenwasser aufzufangen, wurden im Hof zwei Zisternen eingebaut. Das so gewonnene Grauwasser kann nun für die Toilettenspülung verwendet werden – und spart kostbares Trinkwasser.

Für Heizung und Warmwasserversorgung kommen keine fossilen Energieträger wie Gas, Kohle oder Erdöl zum Einsatz: stattdessen versorgen zwei Pelletkessel im Untergeschoss das Gebäude mit Wärme, die über klassische Heizkörper in den Räumen verteilt wird. Um die Gebäudehülle inklusive der Fenster und des Dachs auf den erforderlichen energetischen Standard zu bringen, wurden zudem alle relevanten Bauteile gedämmt oder ausgetauscht.

Das „Kolping Azubi- und Jugendwohnen, Köln-Ehrenfeld“ ist seit seiner Sanierung nicht nur Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit – es bietet jetzt auch mehr Platz und Komfort für seine Bewohner*innen: Statt der bisher 50 Personen können hier nun 73 junge Leute untergebracht werden. Die neu eingerichteten Einzel- und Doppelzimmer verfügen zudem jeweils über eigene Bäder. Außerdem ist auf jeder Etage eine moderne Wohnküche untergebracht.

Bundesweit gibt es rund 40 Kolping-Jungendwohnheime. Das Konzept sieht vor, jungen Menschen günstigen Wohnraum anzubieten. Insofern ist es noch heute der Kern dessen, was Adolph Kolping seinerzeit auf den Weg gebracht hat. Denn in seinen Gesellenvereinen wollte er jungen Menschen in schwierigen Verhältnissen Hilfestellung geben. Das Kolpinghaus verbindet auch heute Wohnen, Leben und Betreuung. Das Besondere: Ein pädagogisches Team begleitet und hilft jungen Menschen im neuen Wohnumfeld, bei der Ausbildung oder der Berufsschule sowie dabei, Alltagsprobleme zu bewältigen.

Foto: Friederike Nehrkorn