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Bundesebene

Kolpingwerk fordert höheren Stellenwert der Familienpolitik

Statt der geplanten Kürzungen im kommenden Bundeshaushalt bedarf es auf allen Ebenen struktureller Veränderungen und erhöhter Finanzmittel in den Bereichen Kinder, Jugend, Familie, politische Bildung und Arbeitsmarktintegration, die direkt bei den Familien ankommen.

Die Familienpolitik hatte auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene in den vergangenen Jahren nicht den Stellenwert, den sie verdient und benötigt. Zu dieser Einschätzung gelangt der Bundesvorstand des Kolpingwerkes Deutschland in einer Erklärung, die er unter dem Titel#familiengerecht – Weil Familien es wert sind am Freitag veröffentlicht hat. Um Familien und insbesondere den Alleinerziehenden die zunehmenden Existenzängste zu nehmen, müsse ein Konzept der integrierten Familienpolitik umgesetzt und als Querschnittsaufgabe aller Ressorts abgesichert werden. Die Erhöhung des Bürgergeldes zum 1. Januar 2024 sieht der generationsübergreifende katholische Sozialverband als wichtigen Schritt zur Bekämpfung familiärer Armut. Dennoch kritisiert er mit Verweis auf Artikel 6 des Grundgesetzes, der Ehe und Familie unter besonderen Schutz stellt, die vielfältigen Kürzungsabsichten der Bundesregierung in den Bereichen Kinder, Jugend, Familie, politische Bildung und Arbeitsmarktintegration. Erforderlich seien strukturelle Veränderungen, erhöhte Finanzmittel sowie weitere Hilfen, die direkt bei den Familien ankämen.

Mit seinem Appell verbindet das Kolpingwerk sechs konkrete Forderungen:

  • Familien sollen besser finanziell abgesichert und die Förderleistungen am Kind orientiert werden.
  • Der Ausbau von Kita-Plätzen muss forciert werden.
  • Im Erziehungswesen und in der sozialen Arbeit soll der Fachkräftemangel behoben werden.
  • Die Schulen sollen bessere Unterstützung bei der Erfüllung ihres Auftrages erhalten.
  • Die Wohnungsbau- und Infrastrukturpolitik muss familiengerechter werden.
  • Für das Bundesprogramms „Aufholen nach Corona“ sollen Nachfolgeprojekte finanziert werden.

Insgesamt, so resümiert das Kolpingwerk, müssten die Maßnahmen im Zusammenspiel von Bund, Ländern und Kommunen besser ineinandergreifen und ressortübergreifend Lösungsansätze gesucht werden. Vor allem bedürfe es einer stärkeren Prioritätensetzung für familiengerechte Politik. Familiengerechtes und bezahlbares Wohnen, Vermeidung von Familienarmut, eine gut aufgestellte Bildungslandschaft und eine Trägervielfalt in der Jugendhilfe gebe es nicht zum Nulltarif.

Die vollständige Erklärung mit einer Erläuterung der Forderungen zum Download.